Leerrohre zu verlegen ist nicht nur beim Neubau sinnvoll, auch bei der Sanierung sollten Sie nicht darauf verzichten: Die Rohre verhindern nämlich, dass bei Problemen mit der Verkabelung gleich die ganze Wand aufgebrochen werden muss. Auch im Garten ist die vorausschauende Planung hilfreich. Dank der Elektroinstallationsrohre lassen sich damit ganz einfach neue Kabel und Leitungen verlegen. Sie bleiben also flexibel. Nach welchem Grundkonzept Sie die Leerrohre am besten im Haus verteilen und welche unterschiedlichen Arten es gibt – wir haben die wichtigsten Informationen für Sie zusammengefasst.
Ein Leerrohr ist ein unter Putz, im Erdboden oder auch in den Hohlräumen von Wänden verlegtes Kunststoffrohr. Es wird in der Bauwirtschaft verwendet, um später Kabel (zum Beispiel Elektrokabel) darin zu verlegen. Leerrohre können sowohl flexibel als auch starr sein.
Ein Leerrohr, auch Well- oder Installationsrohr genannt, hat meist einen Durchmesser zwischen 13 und 35 Millimeter. Beim Material handelt es sich um Kunststoff, genauer gesagt, um Polyvinylchlorid, kurz PVC. Ist bei der Bauweise ein besonders hoher Brandschutz nötig, empfiehlt sich ein Leerrohr aus Metall.
Je nach Einsatzort unterscheidet sich der Nutzen von Leerrohren. Bei Elektroinstallationen beispielsweise dient ein Leerrohr dem Verlegen von Leitungen. Von Steuerleitungen über Netzwerkkabel bis hin zu Telefonkabeln kann alles in den Leerrohren verlegt werden. Wird nach dem Hausbau ein Austausch der Leitungen notwendig, ist dieser dank der Leerrohre relativ einfach und ohne großen Schaden möglich. Sie müssen lediglich ein neues Kabel durch das Leerrohr ziehen.
Bei Heizungs- oder Sanitärinstallationen dient ein Leerrohr dem Schutz: Es bewahrt die Rohrleitung vor Korrosion, also Zersetzung.
Leerrohre sind bei Um- und Neubauten eine gute Investition in die Zukunft. Müssen später noch Änderungen vorgenommen werden oder treten Schäden an der Verkabelung auf, kann man sie dank Leerrohr mit wenig Aufwand beheben. Da die Kabel in den Rohren verlaufen, müssen nicht die gesamten Wände oder Böden erst aufgerissen und später dann aufwendig wieder geschlossen werden. So spart der Bauherr nicht nur jede Menge Zeit, sondern auch vor allem Geld. Der kurzfristige Mehraufwand bei der Installation der Elektroleitungen macht sich meist erst in späteren Jahren positiv bemerkbar. Im Falle eines Schadens am Leitungsweg werden Sie jedoch sehr dankbar für Ihre vorausschauende Planung sein.
Wenn Sie Leerrohre für Elektroinstallation brauchen, werden Sie feststellen, dass auf den Rohren eine Kombination aus verschiedenen Ziffern aufgedruckt ist. Diese Ziffern bezeichnen die Größe beziehungsweise die Länge, die Druck- und die Schlagfestigkeit sowie die minimale und die maximale Gebrauchstemperatur.
Die erste Ziffer auf dem Rohr steht für die Druckfestigkeit. 1 steht dabei für sehr leicht, 5 für sehr schwer. Die zweite Ziffer steht für die Schlagfestigkeit. Hierbei steht 1 ebenfalls für sehr leicht und 5 für sehr schwer. An dritter Stelle steht die Ziffer für die minimale Gebrauchstemperatur. 1 steht für +5 Grad Celsius, 5 für -45 Grad Celsius. An letzter Stelle steht die Ziffer für die maximale Gebrauchstemperatur, dabei steht 1 für +60 Grad Celsius und 5 für +150 Grad Celsius.
Je höher die Ziffer ausfällt, desto robuster ist das Leerrohr und je besser sind die Unterputz- und Erdkabel geschützt. Bitte beachten Sie jedoch, dass eine hohe Duck- und Schlagfestigkeit auch dazu führt, dass die Rohre weniger biegsam und damit schwerer zu verlegen sind.
Außerdem können Leerrohre je nach Wandtyp, in dem sie verlegt werden, klassifiziert werden.
Je nach Wandbauweise werden Leerrohre unterschiedlich verlegt.
Bei der Anordnung der Leerrohre muss beachtet werden, dass Kabel nur senkrecht und waagerecht verlegt werden dürfen. Außerdem sollten die Kabel nur in bestimmten Zonen verlegt werden: Es könnten Anschlussdosen gefunden werden und man möchte vermeiden, dass bestehende Leitungen durch die Leerrohre beschädigt werden. Beim Sanieren der Hauseelektrik dienen der Grundriss oder der Bauplan des Hauses zur Orientierung und helfen bei der Anordnung der Leerrohre.
Bei einem Neubau sollte darauf geachtet werden, dass die Leerrohre so verteilt werden, dass Sie die Kabel sinnvoll nutzen können. Das heißt: Die Kabel sollten dort verlaufen, wo Sie auch Steckdosen und Anschlüsse brauchen.
Bleibt am Ende nur die Frage, wie man eigentlich das Kabel durch das Leerrohr bekommt. Hier gibt es einen ganz einfachen Trick, für den Sie nicht mehr als etwas Vaseline, eine Schnur und einen Staubsauger brauchen. Dann klappt das Einziehen der Kabel sogar, wenn die Leerrohre verwinkelt eingemauert wurden.
Und so geht´s: Das Kabel sollten Sie zunächst mit etwas Vaseline oder Schmierseife gut einreiben. So gleitet es leichter durch das Leerrohr und lässt sich problemlos durchziehen. Befestigen Sie dann relativ nah am Ende des Leerrohrs einen langen Faden aus Wolle. Am Ende dieses Wollfadens wiederum machen Sie einen Knoten (manche binden auch ein kleines Gewicht, etwa einen Gummiball, an das Ende) und schieben es in das Rohr hinein. Am anderen Ende des Rohrs kommt dann der Staubsauger zum Einsatz: Damit saugen Sie den Faden durch das Rohr durch. An diesem Wollfaden kann jetzt die Einzugsfeder und damit letztendlich auch das Kabel durch das Rohr gezogen werden.
Strom im Haus ist eine Selbstverständlichkeit, doch auch auf der Terrasse und im Garten wünschen sich die meisten Menschen eine zuverlässige Beleuchtung. Leerrohre schaffen die einfache Möglichkeit, Strom an unterschiedlichen Stellen im Garten zu erhalten. Sie schützen Erdkabel davor, bei Gartenarbeiten durchtrennt zu werden und sorgen für einen zuverlässigen Schutz vor Nässe und Nagern.
Achten Sie bei der Verlegung von Leerrohren im Außenbereich darauf, dass die Rohre mindestens 60 cm tief vergraben sind. Auf diese Weise sind Erdkabel bestens vor Frost geschützt. Bei Einfahrten, die Erschütterungen ausgesetzt sind, bietet sich eine Tiefe von 80 cm an.
Zum Schutz bieten sich ein Sandbett und eine Steinreihe etwa 10 Zentimeter oberhalb der Leerrohre an. Diese dient als Warnung, falls Sie später doch einmal an der falschen Stelle graben sollten. Sie können zusätzlich auch ein Warnband im Erdreich verlegen.
Wissen Sie noch nicht genau, wie die spätere Gartengestaltung aussehen sollen, verwenden Sie Erdkabel mit 2,5 Millimeter Leitungsdurchmesser – und vorab entsprechend große Leerrohre. So können Sie selbst leistungsstarke Gartengeräte später problemlos anschließen.
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